Schule

Wie lange reichen die Lorbeeren noch?

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Im INSM-Bildungsmonitor 2021 erreicht Sachsen erneut den ersten Platz. Der
LandesSchülerRat Sachsen (LSR) kritisiert den anhaltenden Negativtrend für Sachsens
Schulsystem. Trotz der auch aus Sicht des LSR positiven Gesamtbilanz ist der
Bildungsmonitor ein Handlungsauftrag an das Kultusministerium.


Sachsen hat erneut seinen Spitzenplatz im Bildungsmonitor verteidigt. Dieses Ergebnis
bewertet der LSR positiv, es zeigt die Stärken des sächsischen Schulsystems. Trotzdem ist
nicht alles Gold, was glänzt. An mehreren Stellen, beispielsweise bei der Altersstruktur
der Lehrkräfte sowie bei Bildungsausgaben für allgemeinbildende Schulen, erreicht
Sachsen nur mittlere Plätze. Die Schulabbrecherquote ist weiterhin zu hoch. Die Studie
weist auf Schwächen bei der Digitalisierung, konkret auf zu wenig
Weiterbildungsangebote und zu schlechte Internetanbindung der Schulen, hin.


Besonders kritisch sieht der LSR die Verlaufsentwicklung. Sachsens Gesamtbewertung ist
erneut gesunken, während andere Länder sich verbessern. Sachsens Bestnote ist ein
Zehren an der Substanz. Damit ergibt sich ein besorgniserregendes Bild für die Zukunft:
zu wenige junge Lehrer, Schwächen ausgerechnet beim Zukunftsthema Digitalisierung,
zu wenig Geld für die Weiterentwicklung der Bildung, seit Jahren Stagnation im
Gesamtranking. Das alles gefährdet auch den Erfolg in jenen Bereichen, in denen heute
sehr gute Bewertungen eingefahren werden.


Gleichzeitig gibt es ausreichend bildungspolitische Baustellen, die beim Bildungsmonitor
kaum oder gar nicht erfasst werden. Als Beispiele sind Politische Bildung, das allgemeine
Schulklima, Schulsozialarbeit oder Leistungsdruck für Schülerinnen und Schüler zu
nennen.


Der stellvertretende Vorsitzende des LSR, Oliver Sachsze, fasst zusammen: „Sachsen
betont regelmäßig die Stärke seines Bildungssystems. Trotz erneuter Bestnote muss die
Staatsregierung die offengelegten Schwächen angehen. Das Kultusministerium sagt,
man wolle sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Doch genau das passiert offenbar,
wenn man ausgerechnet bei Zukunftsfragen wie Digitalisierung und Lehrernachwuchs
Schwierigkeiten hat. Auch der Beste kann und muss besser werden, gerade wenn er
stets betont, wie gut er ist.“

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