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Wasserspeicher Witznitz: Untersuchungsergebnisse zur Standsicherheit liegen vor

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Die Untersuchungsergebnisse des Sachverständigen zur geotechnischen Standsicherheit des Wasserspeichers Witznitz liegen vor. Daraus geht hervor, dass die Ufer des Speichers unter bestimmten Voraussetzungen wieder freigegeben werden können. So müssen mehrere Bäume gekappt werden, um die Windlast zu verringern und damit die Böschungen zu schützen.

Außerdem müssen bestimmte Flächen abgesperrt und die entsprechende Beschilderung aufgestellt werden. Die Landestalsperrenverwaltung wird zudem das Überwachungsprogramm der Stauanlage erweitern. Die genannten Maßnahmen sollen kurzfristig im März und April ausgeführt werden. Gleichzeitig wird zusammen mit dem Oberbergamt geprüft, ob mittel- oder langfristige Sanierungsmaßnahmen am Wasserspeicher Witznitz notwendig sind.

Im vergangenen Jahr musste die Landestalsperrenverwaltung Sachsen in Abstimmung mit dem Oberbergamt die Südostböschung des Wasserspeichers Witznitz sperren. Untersuchungen hatten ergeben, dass Rissbildungen und Böschungsbewegungen nicht ausgeschlossen werden konnten. An den betroffenen Stellen wurden Schilder aufgestellt, die das Betreten untersagen. Außerdem beauftragte die Landestalsperrenverwaltung in Abstimmung mit dem Oberbergamt einen Sachverständigen, der weitere Standsicherheitsberechnungen durchführte.

Die Gefahr des Setzungsfließens besteht aufgrund der geologischen Gegebenheiten am Wasserspeicher Witznitz nicht.

Hintergrundinformation
Der Wasserspeicher Witznitz liegt im Landschaftsschutzgebiet Wyhraaue nordwestlich von Borna. Er entstand in einem ehemaligen Tagebaurestloch. Zwischen 1950 und 1954 wurde er zum Wasserspeicher ausgebaut und ist seitdem Teil des Speichersystems Untere Pleiße. Genutzt wurde die Stauanlage, um die Chemieindustrie und die Braunkohlekraftwerke im Einzugsgebiet der Weißen Elster mit Brauchwasser zu versorgen. Noch heute versorgt der Speicher das Kraftwerk Lippendorf und wird für die gewerbliche Fischerei genutzt. Auch für den Hochwasserschutz der Region spielt der Wasserspeicher Witznitz eine wichtige Rolle.

TECHNISCHE DATEN
Bauzeit: 1950 bis 1954
Lage: Borna, Lkr. Leipzig
Gestautes Gewässer: Eula, Wyhra (im Nebenfluss)
Gesamteinzugsgebiet: 169 km²
Jahreszuflusssumme: 25 Mio. m³
STAUBECKEN
Gesamtstauraum: 25,4 Mio. m³
davon Betriebs- und Reserveraum: 16,3 Mio. m³
gewöhnlicher Hochwasserrückhalteraum: 3,3 Mio. m³
Stauoberfläche bei Vollstau: 2,4 km2
ABSPERRBAUWERK
Kronenlänge: 845 m
Kronenbreite: 3,00 m
Höhe über Gründungssohle: 5,70 m
Höhe über Talsohle: 5,50 m
Bauwerksvolumen: 170.000 m³

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